Frage 4

Welche Auswirkungen hat der Bergbau in Sachsen?

Geologisch bedingt weisen das Erzgebirge, das Vogtland und Regionen des Elbsandsteingebirges höhere natürliche Radionuklidgehalte auf als andere Regionen Sachsens. Ebenso zeigen die Hinterlassenschaften aus dem mittelalterlichen Bergbau in diesen Gebieten teilweise erhöhte Radionuklidgehalte. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann die von sowjetischen Militärs geführte AG WISMUT mit dem rigorosen Abbau deutscher Uranvorkommen für das Atomprogramm der UdSSR. Mit der deutschen Einheit wurde der Uranerzbergbau beendet.

Aus Sicht des Strahlenschutzes sind drei Arten von Hinterlassenschaften zu unterscheiden:

  • die Standorte der Wismut GmbH.
  • die Altstandorte des Uranbergbaus.
  • sonstige bergbauliche Hinterlassenschaften.

Die Standorte der Wismut GmbH

Darstellung der Ableitungen verschiedener Nuklide über den wasser- und Luftpfad durch die WISMUT GmbH © BfUL auf Basis der Daten aus dem Wismut Umweltberichten

Weitergehende Informationen zu den Standorten der Wismut GmbH und zum Stand und Fortgang der Sanierung finden Sie auf den Seiten zu den Sanierungsmaßnahmen.

Die Überwachung der Anlagen des ehemaligen Uranerzbergbaues erfolgt sowohl bezüglich der Abgabe radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre und in Grund- und Oberflächenwasser als auch bezüglich des Eintrags in die Umgebung. Die Messungen und Probenentnahmen der Wismut GmbH werden von der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft laufend kontrolliert und durch eigene Messungen und Probenentnahmen ergänzt. Die Ergebnisse dieser Kontrollmessungen zeigen die Plausibilität der von der WISMUT GmbH dargestellten Messwerte.

Durch die fortschreitende Verwahrung offener Grubengebäude nahm die Ableitung radioaktiver Stoffe mit der Abluft an den sächsischen Standorten in den Jahren 1989 bis 2020 von ca. 1.600 TBq auf ca. 100 TBq Radon bzw. von ca. 13.000 MBq auf ca. 1 MBq langlebiger Alphastrahler (LLA) deutlich ab. Die fortschreitende Flutung der Grubengebäude bewirkt auch die Abnahme der Ableitung radioaktiver Stoffe mit dem Abwasser in den Jahren seit 1989.

Die Altstandorte des Uranbergbaus und sonstige bergbauliche Hinterlassenschaften

Weitergehende Informationen zu den Hinterlassenschaften des frühen Uranbergbaus und den sonstigen bergbaulichen Hinterlassenschaften finden Sie auf den Seiten zu den Altstandorten. 
An einer Auswahl von Altstandorten wird bereits seit 1999 der radiologische Zustand, besonders im Wasserbereich, durch die Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft kontinuierlich beobachtet. Es handelt sich um die Standorte in Johanngeorgenstadt (Trockenhalde), Schneckenstein, Aue (Hakenkrümme), Oberschlema, Dänkritz, Zobes und Freital (seit 2017).

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