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Radonvorkommen in Sachsen

Die Radonkonzentration im Untergrund ist abhängig von den geologischen Gegebenheiten vor Ort. Die Gasdurchlässigkeit des Bodens hat Einfluss auf den Transport des Radons zum Gebäude hin. In den Mittelgebirgsregionen ist das Radonpotential erhöht.

Um über die mögliche Betroffenheit von Regionen zu informieren, die aufgrund der geologischen Situation ein erhöhtes Radonpotential aufweisen, wurden auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene Radonkarten erarbeitet. Durch eine genügend große Anzahl von Radonmessungen in der Bodenluft kann die Größenordnung der Radonkonzentration im Boden und damit der wichtigsten Radonquelle erfasst werden. Die Höhe der Konzentration des Radons in der Bodenluft hängt maßgeblich vom Radiumgehalt des Bodenmaterials ab. In Gebieten mit höheren natürlichen Radium-226-Gehalten im Boden sind in der Regel höhere Radonkonzentrationen im Boden zu erwarten. Entscheidend sind zudem die Prozesse des Radonaustritts aus dem Bodenmaterial in die Bodenluft, was wiederum vor allem von der Porosität und Feuchte des Bodens abhängt. Diese Zusammenhänge ermöglichen die kartographische Bewertung und Darstellung des geogenen Radonpotenzials.

In Sachsen wurde bereits im Jahr 2010 eine landesweite Kartierung des geogenen Radonpotenzials in Form von Erwartungswerten der Radonkonzentration in der Bodenluft durchgeführt. Sie stützt sich auf ca. 1000 Messpunkte und auf die geologischen Karten von Sachsen im Maßstab 1:200.000 bzw. 1:400.000.

Karte des Freistaates Sachsen eingefärbt in der abgeschätzten Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft in 1 x 1 km-Raster. © BfUL auf Basis einer Karte von Kemski & Parter 2010

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Die Karte der Erwartungswerte der Radonkonzentration in der Bodenluft wurde über eine flächenhafte abstandgewichtete Interpolation von Messwerten unter Berücksichtigung der geologischen Einheiten erstellt. Dieses Berechnungsmodell kann insbesondere in Gebieten mit niedriger Messpunktdichte lokal zu einem starken Einfluss hoher oder niedriger Radonaktivitätskonzentrationen führen. Im Zuge der Ausweisung von Radonvorsorgegebieten nach § 121 Strahlenschutzgesetz im Jahr 2020 wurden daher verschiedene statistische Kenngrößen zu bestimmten Werten über alle Messwerte innerhalb einer geologischen Einheit ermittelt. Damit konnten die geologischen Einheiten in die Kategorien »Unauffällig«, »Auffällig« und »Erhöht« eingeteilt werden. Mit der Kategorisierung sind unterschiedliche prognostizierte Überschreitungshäufigkeiten eines Referenzwertes verbunden.

Karte des Freistaates Sachsen mit den ausgweisenen Radonvorsorgegebieten im Vogtland und Erzgebirge © BfUL auf Basiskarten von GeoSN

Prinzipiell sind Aussagen zur Radonsituation auf einzelnen Grundstücken jedoch nicht aus den Karten ableitbar, da die Radonkonzentration auch lokal selbst bei gleichen geologischen Einheiten starken Schwankungen unterliegen kann. Es handelt sich um Prognosen für ein bestimmtes Gebiet, die als Entscheidungshilfe zu verstehen sind.

Die Radonberatungsstelle kann anhand geologischer Karten in Verbindung mit der Bodenradonkarte Sachsen eine detailliertere Abschätzung der Radonsituation vornehmen. Diese Auskünfte können kostenfrei angefordert werden.

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