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Grundlagen

Radioaktivität ist die Eigenschaft bestimmter Atomkerne, sich ohne äußere Einwirkung in andere Atomkerne umzuwandeln. Beim Zerfall der Atomkerne wird energiereiche Strahlung frei. Wenn diese Strahlung auf Materie trifft, erzeugt sie Ionen. Sie wird daher als ionisierende Strahlung bezeichnet. Ionisierende Strahlung tritt vor allem als Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung auf. Neben Strahlung, die radioaktive Stoffe aussenden, wirken zum Beispiel auch Röntgen- und ein Teil der UV-Strahlen ionisierend.

Auf die neuen Messgrößen umgestellte Dosimeter

Einführung neuer Messgrößen im Strahlenschutz

Bis spätestens 1. August 2011 müssen als Messgrößen für äußere Strahlung Hp(10), Hp(0,07) sowie H*(10) und H’(0,07, Omega) verwendet werden. So schreibt es § 117 Abs. 27 in Verbindung mit Anlage VI Teil A Nr. 1 und 2 StrlSchV vor, eine Übergangsvorschrift, die eine immerhin 10-jährige Übergangsfrist für die Einführung der neuen Dosismessgrößen in der Personen- und Ortsdosimetrie eingeräumt hat.

Im Zusammenhang mit dieser Einführung stehende, häufig gestellte Fragen werden im Folgenden beantwortet. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihre zuständige Aufsichtsbehörde.

Die wichtigsten Strahlungsarten

  • Alphastrahlung (zwei Protonen und zwei Neutronen)
    Diese Strahlungsart findet man vor allem bei schweren Kernen ab 100 Kernbausteinen (Nukleonen). Sie dient dem Abbau von Massenüberschuss. Alphastrahlen haben extrem kurze Reichweiten, in Luft nur wenige Zentimeter und in fester Materie nur Bruchteile von Milllimetern. Da sie auf diesem kurzen Weg ihre Energie vollständig verlieren, ist ihre Schädigungswirkung im Vergleich zu den anderen Strahlungsarten sehr groß.
  • Betastrahlung (ein Elektron oder Positron)
    Diese Strahlung dient der Reduzierung von Neutronenüberschuss. Sie wird emittiert, wenn sich ein Nukleon umwandelt. Wenn sich also z.B. ein Proton in ein Neutron wandelt, wird die positive Ladung über ein positives Elektron (Positron) abgegeben. Wandelt sich hingegen ein Neutron in ein Proton um, so wird ein negativ geladenes Elektron emittiert. Betastrahlen haben eine nicht zu vernachlässigende Reichweite, können aber z.B. schon durch dünne Metallbleche aufgehalten werden.
  • Gammastrahlung (elektromagnetische Wellenstrahlung)
    Diese Strahlungsart findet man nur im Anschluss an die Emission von Alpha- oder Betastrahlung. Durch Aussenden von Gammastrahlung gibt der Atomkern überschüssige Energie ab. Gammastrahlung hat eine große Reichweite. Es ist nicht möglich, Gammastrahlung vollständig abzuschirmen, sie kann aber deutlich reduziert werden.

Arten der Strahlenexposition

Als Strahlenexposition wird die Einwirkung ionisierender Strahlung auf den menschlichen Körper bezeichnet. Man unterscheidet äußere Strahlenexposition bei Einwirkung von Strahlungsquellen außerhalb des Körpers- und innere Strahlenexposition bei Einwirkung von Strahlungsquellen innerhalb des Körpers.
Es werden folgende Arten der Aufnahme von radioaktiven Stoffen unterschieden:

  • Ingestion: Aufnahme über die Nahrung
  • Inhalation: Aufnahme über die Atemwege
  • Inkorporation: Aufnahme in den menschlichen Körper.

Die wichtigsten Größen und Einheiten

  • Aktivität
    Anzahl der Kernumwandlungen pro Sekunde, Einheit: Becquerel (Bq)
  • Halbwertszeit
    Zeitintervall, in dem die Aktivität eines Nuklids auf die Hälfte abfällt, Einheiten: Sekunde (s), Minute (min), Stunde (h), Jahr (a)
  • Energiedosis
    Aufgenommene Energie bezogen auf die Masse biologischen Gewebes, Einheit: Gray (Gy)
  • Äquivalentdosis
    Energiedosis unter Berücksichtigung der biologischen Wirksamkeit der Strahlenarten, Einheit: Sievert (Sv)
  • Effektive Dosis
    beschreibt die Wirkung ionisierender Strahlung auf den menschlichen Körper, Einheit: Sievert (Sv)
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